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Keine Investitionen in klimaschädliche, fossile Energien
Divestment und Klimaschutz in der katholischen Kirche
Mehrere Diözesen, Caritas Internationalis, katholische Banken und eine internationale Koalition katholischer Institutionen kündigen an, Investitionen aus klimaschädlichen Kohle-, Öl- und Gasunternehmen abzuziehen bzw. solche Investitionen auch in Zukunft auszuschließen.
Das globale Bündnis aus vier Kontinenten, das zum „Earth Day“ (Tag der Erde am 22. April 2018) den Abzug von Geldern aus dem fossilen Brennstoffsektor ankündigt, umfasst Ordensgemeinschaften, Laienorganisationen und katholische Organisationen, die sich für soziale Gerechtigkeit einsetzen. Diese 35 Akteure schließen sich den 60 katholischen Institutionen an, die bereits in der Vergangenheit den Abzug von Geldern aus Kohle-, Öl- und Gasunternehmen beschlossen hatten.
Diese Ankündigung zeigt, dass die Themen Divestment und Klimaschutz neue Relevanz und immer mehr Rückhalt innerhalb der katholischen Kirche erfahren.
Auch das Erzbistum Luxemburg unterstützt die Bewegung
Die wachsende Divestment-Bewegung wird zunehmend von Bischöfen unterschiedlicher Diözesen unterstützt, unter ihnen Jean-Claude Hollerich, Erzbischof von Luxemburg: „Mit unseren Brüdern und Schwestern in der Kirche sind wir, die Bischöfe, zunehmend dazu verpflichtet, finanzielle Entscheidungen zu treffen, die unseren moralischen Werten entsprechen. Divestment ist eine wichtige Möglichkeit für die Kirche, eine Vorreiterrolle im Kontext eines sich verändernden Klimas einzunehmen.“
Die Erzdiözese Luxemburg hat zum „Earth Day“ ebenfalls angekündigt, dass sie „fossil free“ im Investitionsbereich bleibt. Jean-Louis Zeien, erzbischöflicher Delegierter für nachhaltige Entwicklung, unterstreicht, dass „diese Divestment-Bewegung zur Ausrichtung der Sozial- und Umweltenzyklika Laudato si‘ passt. Dieses „fossil free“-Engagement der Kirche in Luxemburg im Bereich der Investitionen gilt auch für die Zukunft.“
Weltweite Bewegung
Die Ankündigung im Rahmen des „Earth Day“ fällt mit einem Aufruf von Papst Franziskus zusammen, moralisch einwandfreie Finanzpraktiken einzuführen. Der Papst widmet seine Gebete im Monat April der Wirtschaft und betet, „dass die Verantwortlichen der Wirtschaft den Mut finden, die Ökonomie der Ausgrenzung zu beenden und neue Wege zu gehen.“
Auch wichtige katholische Banken wollen sich von fossilen Brennstoffen trennen und damit kirchlichen Anlegern klimafreundliche Optionen für die Geldanlage bieten. Die Pax Bank, die Bank Im Bistum Essen eG und die Steyler Ethik Bank mit einem Vermögen in Höhe von rund 7,5 Milliarden Euro gehören in Deutschland zu diesen Banken.
Als Reaktion auf die Divestment-Ankündigung sagte John O’Shaughnessy, Gründer der Catholic Impact Investing Collaborative, dass „Divestment von fossilen Brennstoffen eine wichtige Signalwirkung hat. Immer mehr Finanzinstitute werden sich bewusst, dass ihre Investitionen nicht nachhaltig sind und dass sie ihren Anlegern und der Allgemeinheit langfristig Schaden zufügen.“
Diese gemeinsame katholische Verpflichtung, sich von fossilen Brennstoffen zu desinvestieren, wurde von dem Global Catholic Climate Movement (GCCM) koordiniert, das ebenfalls sein Divestment ankündigt. Das GCCM ist eine Koalition von mehr als 650 Mitgliedsorganisationen. Seine Mission ist es, die weltweite katholische Gemeinschaft darin zu unterstützen, den Aufruf von Papst Franziskus aus der Umweltenzyklika Laudato si‘ umzusetzen.