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18. Juli 2024

Schafe, die keinen Hirten haben

Kommentar zum 16. Sonntag im Jahreskreis von Fränk Strock (21.07.2024)

Am 7. Juli waren Wahlen in Frankreich und die Angst ging um, dass eine rechtsextreme Partei die Mehrheit im Parlament erringen könnte. Ähnlich waren die Befürchtungen einen Monat zuvor bei den Europawahlen. Besonders wenn man bedenkt, dass in Italien und den Niederlanden rechtspopulistische Parteien die Regierungsaufgaben übernehmen konnten.

Da gibt es auch noch Politiker wie Erdogan, Putin, Orban, Trump, usw. Bei Einigen gehen die Alarmglocken an und sie sehen sich an die 1930ger Jahre in Deutschland erinnert. Grausige Zeiten mit verheerenden Ausgang!

Wird der Ruf nach «starken Mann», oder der starken Frau immer lauter?

Im Evangelium dieses Sonntags lesen wir: «denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben.» (Mk 6,34b) Kann es sein, dass dieser Satz unsere heutige Zeit beschreibt? Finden wir Antworten auf existentielle Fragen? Finden wir Lösungen, für die Probleme, die sich vor uns aufbäumen?

In den 80ger Jahren bin ich als Jugendlicher mit auf die Strasse gegangen, um für Frieden und Atomare Abrüstung zu demonstrieren. Das Resultat ist ernüchternd, denn die Gefahr eines Atomkrieges ist immer noch nicht aus der Welt geschafft, und der weltweite Frieden…

Gewerkschaften und Politiker kämpfen seit 50 Jahren gegen die Arbeitslosigkeit und doch steigt sie stetig. Seit Jahrzehnten wird hierzulande über Wohnungsnot und hohe Preise diskutiert; gesetzliche Lösungen wurden ausprobiert, doch das Problem bleibt. Und das globale Problem der Zerstörung unserer Umwelt kommt trotz vielen kleinen und grossen Initiativen kaum von der Stelle. Ja die Menschen scheinen orientierungslos! Schafe, die keinen Hirten haben!

«Und er lehrte sie lange» heisst es im Schlusssatz dieser Perikope. In Mt 11,28 sagt Jesus: « Kommt zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Und ich will euch erquicken. » Jesus lädt uns dazu ein, unsere Hoffnung in ihn zu setzen, nicht auf Menschen zu bauen. Paulus tat das in Korinther 2,2: «Denn ich hatte mich entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus.» Lasst uns unseren Weg gehen mit dem Blick auf Gott, und Ihm vertrauen, dass sein Geist uns den richtigen Weg zeigt.

Das menschliche Wesen besteht darin, dass wir zwar das Gute wollen, doch passiert es, dass sich in der Umsetzung Fehler und Mängel einschleichen. Durch Gottes Gnade verfeinert sich unser Denken und Planen, so dass wir den richtigen Weg finden.

In der Bergpredigt sagt Jesus «Suchet zuerst Gottes Reich, und alles andere wird euch zufallen.» (Mt 5,33)
Für die, die den Blick auf Gott gerichtet halten, erhalten oft humorvolle Antworten. Eine Witwe erzählte mir, dass sie sich mit Freuden für eine Israelreise angemeldet hatte. Kurz bevor sie die Reise bezahlen sollte, ging ihre Waschmaschine kaputt, und das Geld für die Reise war weg. Sie bat Gott um Hilfe, und erklärte Ihm, wie wichtig ihr diese Reis sei, und einige später Tage bekam sie von der Steuerverwaltung genau die Summe zurück, die sie brauchte.

Lieber Leser, lassen sie auch in diesen Sommerferien den inneren Blick auf Christus gerichtet.

Fränk STROCK
frank.strock@cathol.lu
 
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