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Wegweiser Jahr C (2018-2019)  
16. Februar 2019

Selig ihr Armen – Weh euch, ihr Reichen!

Wegweiser zum 6. Sonntag im Jahreskreis von Andrée Biltgen (17. Februar 2019)

Das Evangelium des Sonntags ist ein Auszug der sogenannten „Feldrede“. Auf die Seligpreisungen am Anfang folgen bei Lukas vier Wehrufe. Dies verstärkt und betont noch einmal Jesu Aussagen.

„Selig die Armen, ihnen gehört das Reich Gottes!“ Jesus setzt dabei eine spirituelle Haltung voraus. Ein Reicher, der sich nicht an seinen Besitz klammert, der sich um die anderen kümmert, gehört zum Reich Gottes; ein Armer, der nur auf materiellen Besitz aus ist, der an dem klammert, was er hat, schließt sich selber aus.

Gerade die Wehrufe richten sich heute ganz gezielt an uns: Wir sollen uns angesprochen fühlen und unsere Einstellung, unser Miteinander-Leben überprüfen. Die Kirche, als Ganzes, darf nie wieder vergessen, sich auf die Seite der Kleinen und Armen zu stellen. Unsere Gemeinschaften und Pfarreien müssen sich immer wieder fragen: Sind wir wahrhaftig genug, um Ungerechtigkeiten beim Namen zu nennen und uns dagegen einzusetzen? Bin ich mir persönlich bewusst, dass ich, selbst wenn ich relativ arm bin, angesichts der Mehrheit der Menschheit, sehr, sehr reich bin?

Und erlauben sie mir schlussendlich noch eine persönliche Bemerkung zu dem Satz: „Selig, …wenn sie euch beschimpfen und euch in Verruf bringen um des Menschensohnes willen. Freut euch und jauchzt …“ Ich habe seit geraumer Zeit den Eindruck und das Gefühl, dass es „in“ ist, gegen alles zu sein, was irgendwie mit Kirche und Glauben zu tun hat. An guten Tagen gelingt es mir, über diesen direkten oder indirekten Anfeindungen zu stehen, aber wenn es zuviel wird und ich müde bin, mich immer wieder wegen meines Glaubens oder meiner Arbeit für die Kirche rechtfertigen und verteidigen zu müssen, ist es Balsam für meine Seele zu wissen, dass es nicht umsonst ist.

Andrée Biltgen

Quelle: wort.lu

 
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