lb | fr | pt | en | de |
Wer bin ich?
Wegweiser zum 12. Sonntag im Jahreskreis
Jesus fragt bei seinen Jüngern nach, für wen ihn die Menschen eigentlich halten. Da kommen allerlei Ansichten zum Vorschein. Dann fragt er sie nach ihrer Meinung. Petrus, der immer mal gern den Mund etwas voll nimmt und im entscheidenden Moment dann doch kneift, verkündet im Brustton der Überzeugung: "Für den Messias Gottes" (eben … und kurz darauf sagt er genauso "Ich kenne diesen Menschen nicht!").
Wir wissen nicht, was die Jünger sich so alles unter dem "Messias" vorgestellt haben. Vielleicht träumten sie von der glorreichen Befreiung Israels von der römischen Herrschaft. Vielleicht hätten sie auch gern überall verkündet, dass diese Befreiung kurz bevorsteht (und ein bisschen Befreier-Glanz wäre dann ja auch auf sie gefallen …). Aber Jesus tut ihnen diesen Gefallen nicht. Er sagt weder ja noch nein zu diesem Messias-Bekenntnis. Er verbietet ihnen sogar, darüber zu reden.
Schlimmer noch: er erklärt ihnen, dass der Menschensohn leiden und sterben muss, ehe er auferstehen wird. Und erst wenn dieser Weg überstanden ist, wird sich offenbaren, dass er der Messias, der Gesalbte des Herrn ist. Dann ist es auch Zeit, das Messias-Bekenntnis öffentlich zu machen. Das war dann wohl nichts mit dem glorreichen irdischen Messias-Sieg.
Im Lauf der Geschichte brach immer mal wieder diese Wunschvorstellung durch, irdische Macht- (und Pracht-)entfaltung versus Mission und Passion Jesu … "affaire à suivre".
(Quelle: wort.lu)
Mehr zum Thema: Alle "Wegweiser"-Texte finden Sie hier…