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Wegweiser Jahr C (2015-2016)  
27. Februar 2016

Nochmal Glück gehabt

Wegweiser zum 3. Fastensonntag

© Pfarrbriefservice (Foto: Friedbert Simon)

Nochmal Glück gehabt! Im Evangelium des dritten Sonntags der Fastenzeit steht viel auf dem Spiel: Der Besitzer des Weinberges will endlich Früchte sehen, doch der Feigenbaum ist dürr. Eigentlich schon entschlossen den Baum umhauen zu lassen, lässt er sich von seinem Arbeiter nochmal umstimmen. Er will nächstes Jahr schauen, ob der Baum endlich Früchte trägt. Dabei hat er doch schon soviel Geduld an den Tag gelegt.

Wenn ich nun dieser Feigenbaum bin? Ich bringe nicht nur keine Frucht. Schlimmer noch: ich raube andern schon seit drei Jahren Licht, Wasser und Kraft. Eigentlich ein Grund zum Verzweifeln. Aber der Herr des Weinberges zeigt Geduld. Und in der Zwischenzeit stehen Menschen mir zur Seite. In meinem Alltag gibt es sie, die Arbeiter im Weinberg, die unermüdlich den Boden aufgraben und düngen. Doch oftmals bin ich blind: ich sehe die helfende Hand nicht, die sich ausstreckt. Ich lasse die Gelegenheit ungenutzt verstreichen, wenn jemand einen Neuanfang versucht.

Ja, und immer wieder bin ich selbst gefordert als Arbeiter im Weinberg: auch ich kann meinen Teil dazu beitragen, dass andere reiche Frucht bringen. Ich kann sie ermutigen, bestärken, unterstützen. Doch ebenso wichtig ist das Einstehen füreinander. „Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen ...“ Wenn wir so füreinander Fürbitte halten, uns am Erfolg des andern erfreuen, können die Früchte nicht ausbleiben.

Der Besitzer des Weinbergs ist an den Früchten interessiert. Die Fastenzeit ruft uns diese Dringlichkeit ins Bewusstsein: als Christen sind wir dazu aufgerufen, Früchte zu bringen. Wir sollten uns von der Langmut Gottes nicht dazu verleiten lassen, unsere Umkehr und den Neuanfang auf die lange Bank zu schieben.

(Quelle: wort.lu)

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Uwe FRANZEN
uwe.franzen@cathol.lu
 
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