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Die Geschichte der Sterndeuter
Wegweiser zum Fest der Erscheinung des Herrn
Das Evangelium über die drei Sterndeuter zählt zu denen, die ich so gut kenne, dass ich manchmal nicht mehr so richtig hinhöre. Beim genauen Lesen für diesen Wegweiser, ist mir aufgefallen, was ich bis jetzt nicht bemerkt hatte: Die Weisen brechen zu dieser beschwerlichen Reise auf, scheinbar ohne Gepäck. Der Text erwähnt nichts von Kamelen mit Lasten, die sie begleiten. Erstaunlich. Wenn ich auch nur für ein Wochenende wegfahre, sieht es meist aus, als ob ich mit meinem ganzen Hausrat umziehen würde.
Allerdings so überraschend vielleicht doch nicht. Obwohl man bei der volkstümlichen Darstellung der Weisen eher an die Reisen von Königen denkt als an die tagelangen Märsche der einfachen Bürger, die nur zwei Hemden hatten, ist bei langen Wegen Gepäck vor allem eine Last. Unter den Jakobspilgern gibt es anscheinend sogar Wallfahrer, die sämtliche Textillabels aus den Kleidern herausschneiden, um weniger Last auf den Schultern zu haben.
Das Thema „sich auf den Weg machen“ ist zurzeit mehr denn je wichtig für die Kirche in Luxemburg. Wir müssen uns aufmachen. Hinaus aus der vielleicht bequemen bisherigen Situation und dem was wir kannten. Was auf uns zukommt, ist neu und unbekannt, aber es kann eine Chance sein.
Wir sollten darauf achten, uns leichten Fußes aufzumachen, ohne Gepäck, wir sollten das Alte loslassen und frei werden. Natürlich ist Bekanntes beruhigend, es geht nicht darum, alles über Bord zu werfen. Allerdings darf unser Gepäck uns nicht daran hindern, auf das Neue zuzugehen.
Wir sollten darauf vertrauen, in jedem Moment alles dabei zu haben, was wir für die Reise brauchen: Unser Wegweiser steht am Himmel und das Kind von Bethlehem, unser Ziel, haben wir vor Augen. Wenn wir uns zu Gott hin aufmachen, wenn unser persönlicher Glaube uns leitet, gehen andere Wege auf, die dieses anscheinende Ende zu einem neuen Anfang werden lassen, zu einer Erneuerung im Glauben in unserer Kirche in Luxemburg.
(Quelle: wort.lu)
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