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Wegweiser Jahr C (2015-2016)  
21. Mai 2016

Die Demontage der Dreifaltigkeit

Wegweiser zum Dreifaltigkeitssonntag

Die Dreifaltigkeit nach Rublev (by Claudette Zeimes [cc by-nc-nd] via phototheque.cathol.lu)

Ein mir sehr lieber Pfarrer pflegte über uns Theologen zu scherzen: „Sie nehmen die Dreifaltigkeit auseinander, und nachher fehlt eine Schraube, und Gott passt nicht mehr zusammen!“ Oder anders gedreht: warum kompliziert machen, was eigentlich sehr einfach sein will?!

Doch: Gott ist schwierig, er ist so heilig und unantastbar, dass wir uns an ihm regelmäßig die Zähne ausbeißen. Wenn Gott Gott ist, ist es uns nicht möglich ihn letztgültig zu beweisen oder zu verwerfen. Er entzieht sich. Er ist der Heilige, Starke, Wilde, Ungezähmte, Unbequeme. Das Alte Testament verbietet zurecht, sich von diesem Gott ein Bild zu machen, ihn ergreifen zu wollen. Mutig sind jene, die an diesen Gott zu glauben versuchen – Respekt!

Und doch: Der Glaube an Jesus ist eine Revolution. Nicht wir machen uns ein Bild von Gott, sondern Gott selbst zeigt uns sein Bild, seinen Sohn, sein Ebenbild, Jesus. Und wenn der Glaube an Jesus unser Herz erfüllt, dann ist auch dies ein Geschenk Gottes, und wir nennen es Gabe des Heiligen Geistes. Vater, Sohn, Heiliger Geist – damit wir glauben, verstehen, vor Liebe brennen können. Gott macht sich für uns „einfach“ und zugänglich.

Wenn wir also theologisch an der Dreifaltigkeit schrauben, dann nur mit einem einzigen Ziel: Gott kennenlernen zu dürfen. Gott hat es uns ziemlich einfach gemacht, warum also sollten wir es wieder kompliziert machen?

Paul Galles, Koordinator „bénévolat solidaire“, Young Caritas Luxembourg

(Quelle: wort.lu)

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