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Was meint ihr?
Wegweiser zum 26. Sonntag im Jahreskreis (01.10.2017)
Was meint ihr? Diese Frage steht heute am Anfang des Evangeliumstextes. Der Vergleich, den Jesus bringt, erinnert mich an meine Kindheit. Wie oft hat meine Mutter mir eine Arbeit im Haushalt oder im Garten aufgetragen und meistens reagierte ich wie der zweite Sohn: Ich wollte nicht und später habe ich es dann doch getan.
Aber auch dieses Gefühl kennt man als Kind, wenn man leichtfertig gesagt hat: „Ja, ich tue es“ und dem dann doch nicht Folge geleistet hat. Irgendwie trug ich das damals doch etwas länger mit mir herum oder es hat mich zeitweise sehr lange beschäftigt: nicht das getan zu haben, was ich eigentlich hätte tun sollen.
Dieses Empfinden von Reue geht leider mit dem Erwachsen werden verloren und macht uns weniger aufmerksam und empfänglich für den Auftrag Gottes in dieser Welt. Wir sind heutzutage nicht um eine Antwort verlegen, um dieser Kernfrage des wahrhaftigen Helfens, und ich nenne dies bewusst der Nächstenliebe, auszuweichen.
Wir haben keine Zeit oder andere Prioritäten. Wir denken: die andern tun es ja auch nicht und fragen uns, was es uns persönlich bringt. Wir schieben die Verantwortung auf die Kirche, den Staat oder entsprechende Hilfsorganisationen. Wir laufen unserer schnelllebigen Zeit hinterher, wir haben so viel zu tun und doch bleibt so vieles ungetan.
Sollten wir nicht innehalten und um die Erkenntnis beten, wie wir den Willen Gottes erfüllen können und zwar dort, wo Er uns hingestellt hat? Hören und sehen und glauben, sich engagieren – als Mensch und als Christ. Und nichts bereuen! Was meint ihr?
(Quelle: wort.lu)