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Seligpreisungen
Wegweiser zum 4. Sonntag im Jahreskreis (29.01.2017)
Wenn ich die Seligpreisungen höre, denke ich oft, wie schön es wäre, wenn die Welt voll wäre mit all diesen Seligen … Denn ich möchte mir nicht vorstellen, dass alle diese Verheißungen sich nur auf ein „Jenseits“ beziehen.
Jeder, der sich darin wiedererkennt, müsste doch wünschen dürfen, schon in seinem jetzigen Leben in den Genuss zu kommen: gesättigt und getröstet zu werden, barmherzig behandelt zu werden … und Gott zu schauen! Um im irdischen Leben diese Bedürfnisse zu erfüllen, braucht es aber im Idealfall ein liebevolles Miteinander von Menschen untereinander. Von solchen, die die „Seligen“ sind, und solchen, die sich darum bemühen, all den Armen, Friedfertigen, in unserer Gesellschaft gern mal unterdrückten und ausgeschlossenen Menschen einen würdigen Platz zu verschaffen.
Dabei fällt mir eine merkwürdige Überschneidung auf: diese Seligen werden Gott schauen … wann und wo? Vielleicht in eben diesen Mitmenschen, in deren Haltung die umfassende Liebe Gottes durchscheint? Und geschieht da nicht etwas Gegenseitiges? An anderer Stelle wird gesagt, dass man im Armen, dem Ausgegrenzten, dem „geringsten meiner Brüder“ Gott selber begegnet. Sind diejenigen, die da trösten, helfen und für würdige Lebensbedingungen der Benachteiligten sorgen, nicht auch selig zu preisen. Und sollen sie nicht auch Gott schauen?
(Quelle: wort.lu)