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Gedenken des Todes
Wegweiser zu Karfreitag von Nicole Knoch (14.04.2017)
Als Kind war für mich der beeindruckendste Moment in der Karfreitagsliturgie, wenn der Priester stillschweigend die Kirche betrat und sich dann bäuchlings auf den Boden legte und kurze Zeit dort verharrte. Damals verstand ich die Bedeutung dieser Geste nicht, aber es hat mich jedes Jahr aufs neue ergriffen.
Heute ist es ein anderer Moment, der mich beeindruckt: die Kreuzverehrung. Wenn Jung und Alt am Kreuz Christi vorbeigehen, kurz stehen bleiben, sich verneigen, hin knien, das Kreuz berühren oder gar küssen, dann berührt mich das immer wieder sehr tief.
Vielleicht ist es für Sie noch etwas anderes, was Sie in dieser Liturgie beeindruckt. Fest steht auf jeden Fall, dass es eine der ergreifendsten Liturgien des ganzen Kirchenjahres ist. Und das ist gut so! Natürlich ist die Osternacht der Höhepunkt, aber vergessen wir nicht, dass Auferstehung nur durch den Tod möglich ist. Jesus musste durch Leiden und Tod gehen, um zur Auferstehung zu gelangen. Auch wenn wir die Schattenseiten des Lebens lieber ausblenden, so gehören sie doch dazu. Kein Ostern ohne Karfreitag!
Wir feiern am Karfreitag nicht den Tod Jesu, aber wir gedenken seines Todes mit Ehrfurcht und Respekt. Und genau das spiegelt die Karfreitagsliturgie in zahlreichen Momenten wieder. Wir sollen ergriffen sein, von dem was Jesus für uns getan hat, ergriffen sein von seiner Liebe bis in den Tod!
(Quelle: wort.lu)