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"Die Heiligen Drei Könige"
Wegweiser zu Epiphanie (08.01.2017)
Als Kinder durften mein Bruder und ich mit den Krippenfiguren zu Hause spielen: wir haben den Stall aufgeräumt, die Windeln zum Trocknen aufgehängt, Ochs und Esel gefüttert und die singenden Engel umdekoriert. Und wir haben auch die Heiligen Drei Könige in Marsch gesetzt: durchs ganze Haus, jeden Tag ein Stückchen näher an die Krippe heran. Jedes Jahr mussten sie durch andere Räume und an anderen Hindernissen vorbei wandern. Der Stern war nicht überall zu sehen. Aber immer kamen sie rechtzeitig für den 6. Januar im Stall an und brachten Gold, Weihrauch und Myrrhe dem Jesuskind dar.
Dass erwachsene Könige/Magier/Gelehrte alles Sichere und Vertraute in ihrem Leben hinter sich lassen, um mit wertvollen Geschenken einem Stern hinterherzulaufen, der sie zu einem König führen soll, das hat uns als Kinder nicht gewundert. Und es hat uns auch nicht wirklich gestört, dass Herodes, der regierende König, über die Geburt eines neuen Königs nicht besonders glücklich sein kann. Aber die Neugier, von der sie getrieben wurden, die Risikofreude, mit der sie sich auf den unbekannten Pilgerweg gemacht haben, und die vorbehaltlose Hoffnung, dass sie Großem begegnen würden, das alles konnten wir als abenteuerlustige Kinder gut nachvollziehen. Sie haben etwas gewagt und wurden belohnt. Ihre Begegnung mit Jesus war eine echte Belohnung und ihr Leben stand nicht nur während der Reise „unter einem guten Stern“, das hatten wir Kinder schon verstanden.
(Quelle: wort.lu)
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