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Jahr B (2023-2024)  
14. Dezember 2023

Weil Weihnachten ist …

Kommentar zum 3. Adventssonntag von Christine Busshardt (17.12.2023)

Weil Weihnachten ist …

… genießen wir den Trubel auf dem Weihnachtsmarkt und lassen uns von funkelnden Lichterketten verzaubern.

… strahlen wir übers ganze Gesicht, wenn wir Kinder dabei beobachten, wie sie sich über den Nikolaus freuen.

… machen wir uns viele Gedanken, womit wir anderen eine Freude machen könnten.

… kommen Familien von weit her angereist und verbringen mehrere Tage friedlich miteinander.

… lassen wir fünfe grade sein und drücken einfach mal ein Auge zu, wo wir sonst eher konfliktbereit wären.

… überlegen wir, was wir im Neuen Jahr anders und vor allem besser machen könnten.

… treffen uns die Lebensgeschichten von Menschen, die in Not sind, tief in unserem Herzen und steigern unsere Hilfsbereitschaft.

Einfach nur, weil Weihnachten ist?

Die verschiedenen Texte des kommenden Sonntags könnten eine Erklärung liefern, warum gerade an Weihnachten manchmal Überraschendes in uns und um uns herum geschieht.
In der ersten Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja hören wir von einem, der mit Gottes Geist gesalbt wurde.
Von ihm verspricht man sich Hoffnung für die Armen, Tröstung der Verzweifelten, Öffnung der Kerker und Verliese und Begnadigung aller, die Schuld auf sich geladen haben. Für die Evangelisten des Neuen Testaments hat sich diese Prophezeiung mit der Person Jesu, seinem Leben und seinem Wirken erfüllt.
Weihnachten, die Heilige Nacht, bietet also ausreichend Grund zur Freude, weil wir eingeladen sind, der Tatsache zu gedenken, dass uns und der ganzen Welt ein Retter, ein Gesalbter, ein Christus geboren wurde.

Weihnachten - Welttag der Hoffnung?

Welttage sind dazu da, dass man ihren Anlass nicht vergisst. Aus diesem Grund gefällt mir das luxemburgische Wort „Chrëschtdag“ so gut, da es erkennen lässt, um wen es eigentlich geht. Am dritten Advent werden wir eingeladen, uns gut auf den „Tag von Christus“ vorzubereiten. Paulus fordert in seinem Brief an die Gemeinde in Thessaloniki alle Freunde des Christus auf: Freut Euch zu jeder Zeit. Dies lässt erkennen, dass Enttäuschung und Verzagtheit auch schon die junge griechische Christengemeinde erfasst hatte. In ständiger Auseinandersetzung mit ihrer andersdenkenden Umwelt brauchten die Freunde Jesu wohl Ermutigung und Zuspruch. Uns geht es heute manchmal ganz genauso.

Löscht den Geist nicht aus.

So lautet die zweite eindringliche Aufforderung des Paulus. Wieder ist vom Geist Gottes die Rede – dieser undefinierbaren Größe, die vor allem an ihrer Wirkung zu erkennen ist.
Wer den Geist Gottes in sich spürt, wird selbst zum Prophet der Hoffnung und der Liebe in Wort und Tat.
Wer den Geist Gottes in sich weiß, hat bestimmt eine Idee, wie er der Aufforderung Johannes des Täufers im Evangelium nachkommen soll, der uns zuruft: Ebnet Gott den Weg.
Dazu bietet uns der Advent viele schöne Traditionen, die dazu dienen können, uns auf den spirituellen Ursprung des Weihnachtsfestes zu besinnen.
Wem es dann noch gelingt, eine tiefe Freude und eine lebendige Hoffnung über die Feiertage hinaus zu retten, kann vielleicht mit Mut und Zuversicht gestärkt in ein Neues Jahr gehen. Und das alles einfach, weil Weihnachten ist!

Christine BUßHARDT
christine.busshardt@cathol.lu
 
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