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"Ihre Sicht ist uns wichtig!" - Pressekonferenz im Replay
Kirche im Austausch mit der Gesellschaft zur Synode 2021-2023
Kirche im Austausch mit der Gesellschaft Ihre Sicht ist uns wichtig!
Im Oktober 2021 hat Papst Franziskus für die katholische Kirche einen weltweiten zweijährigen „Synodalen Prozess“ eröffnet, der in der Bischofssynode 2023 mündet. Dabei geht es darum, in Gesprächsforen über die Themen Gemeinschaft, Teilhabe in der Kirche und Erfüllung des eigenen Auftrags auszutauschen und sich weiter zu entwickeln. Als drei wesentliche Fähigkeiten für die Umsetzung dieses Prozesses nannte der Papst „begegnen, zuhören und unterscheiden". Synodalität [1] besagt, dass die Kirche als Weggemeinschaft im Dialog nach innen und außen Perspektiven aufzeigt, ihren Dienst am Evangelium in der heutigen Zeit (besser) zu leben.
In Zeiten der Pandemie, des Klimawandels und sozialer Ungleichheiten, aber auch von Herausforderungen, denen sich die Kirche hierzulande und weltweit stellen muss, ermutigt Papst Franziskus die katholische Kirche möglichst viele Menschen und Gruppierungen sowohl innerhalb als auch außerhalb kirchlicher Strukturen an dieser Befragung zu zehn Themenbereichen zu beteiligen. Dabei gilt es „ein Höchstmaß an Inklusion und Teilhabe zu gewährleisten und so viele Menschen wie möglich zu erreichen.“ [2]
Das Begleitschreiben zum „Synodalen Prozess“ betont: „Die Förderung der Teilhabe führt uns aus uns hinaus und zur Einbeziehung anderer, die andere Ansichten haben als wir selbst. Es wäre kein fruchtbarer Prozess, wenn wir nur denjenigen zuhören würden, die unsere eigenen Ansichten teilen. Dialog bedeutet, sich mit verschiedenen Meinungen auseinanderzusetzen.“ [3]
Die Erzdiözese Luxemburg wird diese Konsultation sowohl „hausintern“ als auch mit Menschen und Akteuren der Gesellschaft Luxemburgs angehen, die bereit sind, ihre Sicht, ihre Meinungen, Erfahrungen und Ideen zu wichtigen Themen der Synode zu teilen. Eine zentrale Frage lautet: Wie kann die Kirche lebendiger werden auf dem Weg der Gemeinschaft? „Es geht dabei um ein Rendezvous mit der Zukunft.“ so die Verantwortlichen des diözesanen Synodalteams.
Es stehen durchaus kritische Fragen im Mittelpunkt des Austauschs wie z.B. Wie lebendig ist Kirche in ihrer Gemeinschaft aus ihrer Sicht? Was hindert den Aufbau einer lebendigen Kirche aus Ihrer Sicht? Wie offen ist Kirche für die Anliegen, Fragen, Probleme der Menschen? Was hindert Menschen, sich in der Kirche zu beteiligen oder einzubringen? Wie gelingt es der Kirche aktuell die Hoffnungsbotschaft Jesu zu leben?
Die Stellungnahmen und Beiträge, die von Vereinigungen und Organisationen aber auch von Einzelpersonen eingehen, werden vom diözesanen Synodalteam in einer zehnseitigen Synthese zusammengefasst, die vor ihrer Weiterleitung nach Rom im Sommer einer synodalen Versammlung vorgelegt wird.
Synode innerhalb der Kirche
Seit Oktober 2021 laufen die kircheninternen Vorbereitungen. Dazu gehören Begegnungen mit diözesanen Gremien, Pfarreien, katholischen Organisationen und Schulen, Workshops zur Vorbereitung der Befragung, Ausarbeitung eines Fragenkatalogs und eines Leitfadens für die Leiterinnen und Leiter der Gesprächsgruppen, Herausgabe eines Newsletter usw. Von Januar bis April 2022 laufen hierzulande die Konsultationen vor Ort. Für Juli 2022 ist ein diözesanes Treffen anberaumt, bei dem die Synthese der eingebrachten Beiträge vorgestellt bzw. angepasst wird. Das Schlussdokument wird nach Rom zur Vorbereitung der Bischofssynode weitergereicht, dient aber auch zur weiterführenden Beschäftigung innerhalb der Lokalkirche und soll zu ihrer Weiterentwicklung beitragen.
Der synodale Prozess ist nicht als eine Abfolge von „Übungen zu verstehen, die begonnen und abgeschlossen werden“. Er ist vielmehr ein Weg, auf dem eine authentische Gemeinschaft zusammenwachsen soll „zu der Gott die Kirche im dritten Jahrtausend beruft“. [4] Das Ziel ist nicht noch mehr Dokumente zu produzieren, sondern „Träume aufkeimen lassen, Vertrauen wecken, Wunden verbinden, Beziehungen herstellen und vertiefen, das Lernen voneinander fördern, Brücken bauen“ [5] (Vademecum, 32).
In Bezug auf den weltweiten Konsultationsprozess der Bischofssynode zur Synodalität der Kirche im Jahr 2023 nimmt Kardinal Jean-Claude Hollerich eine Schlüsselrolle ein. Er ist von Papst Franziskus zum Generalrelator (Berichterstatter) ernannt worden. In dieser Eigenschaft nimmt er eine moderierende Funktion ein und bereitet die Berichte zu Beginn und Abschluss der Synode und die Abstimmungsdokumente vor. In seinem Grußwort zum Beginn des synodalen Prozesses am 9. Oktober 2021 in Rom sagte er: „Eine synodale Kirche ist eine Beziehungskirche, eine Kirche der Begegnung.“ Außerdem betonte er, dass „nichts beschönigt wird und dass alle Fragen, so unterschiedlich sie sein werden, aufkommen können." [6].
[1] Das Wort „Synode“ kommt aus dem Griechischen und setzt sich aus syn = zusammen und hodos = Weg zusammen. Wörtlich: gemeinsamer Weg
[2] Vademecum S.11
https://www.synod.va/content/dam/synod/document/common/vademecum/Vademecum-DE.pdf
[3] Idem. S.13
[4] Idem.
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