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Erzbischof Fernand Franck zum Silbernen Bischofsjubiläum
Ein Beitrag von Georges Hellinghausen
Fünfundzwanzig Jahre sind es her, dass Mgr Fernand Franck, damals Generalsekretär zweier Päpstlicher Missionswerke in Rom (Werk der Glaubensverbreitung, Apostel-Petrus-Werk), in der Kathedrale U. L. F. zum Bischof geweiht wurde. Sechs Wochen vorher, am 21. Dezember 1990, war er von Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von Luxemburg ernannt worden. Die Bischofsweihe am Nachmittag des 2. Februar (Lichtmesstag) 1991 ist vielen von uns noch in lebendiger Erinnerung. In Präsenz zahlreicher weltkirchlicher und zivilgesellschaftlicher Persönlichkeiten verlieh Erzbischof Jean Hengen (1912-2005) zusammen mit den Co-Konsekratoren José T. Sanchez, Sekretär der römischen Missionskongregation, und Hermann Josef Spital, Bischof von Trier, seinem Nachfolger durch Handauflegung und Gebet die Vollgestalt des Ordo-Sakramentes.
Für die Konsekration hatte Chanoine René Ponchelet, Domchormeister, eigens ein Einführungslied komponiert, das sowohl die Maîtrise als auch die feiernde Gemeinde mit viel Inbrunst gesungen haben: „Ut unum sint“. Denn dieses „Ut unum sint“ (Damit sie eins seien), entnommen aus dem Johannes-Evangelium (Joh 17,21), war und bleibt der Leitspruch von Bischof Franck.
An diese Devise hat er sich während seiner mehr als zwanzigjährigen Amtszeit, von Februar 1991 bis Oktober 2011, gehalten. Er war bemüht, bei aller Unterschiedlichkeit in Auffassungen und Praxis, sowohl Klerus als auch kirchlich engagierte Laien bei der Stange zu halten. Hierbei ergänzten sich seine lange weltkirchliche Erfahrung – er hatte dreizehn Jahre in Rom gewirkt und dabei auch Missionsreisen in alle Kontinente unternommen – sowie die lange lokalkirchliche Erfahrung seines treuen Mitstreiters, Generalvikar Mathias Schiltz.
Bereits bei seinem ersten Interview als Erzbischof hatte Mgr Franck ein Stichwort lanciert, das für ihn Programm sein sollte und das in der langen Zeitspanne von etwas mehr als zwei Jahrzehnten der Luxemburger Kirche zugute kam: Kontinuität. So wurden daraus Jahre der ruhigen, aber konsequenten Entwicklung, ohne Turbulenzen und ohne radikale Umbrüche und Zäsuren, mit sanft eingeführten Neuerungen in der Pastoral (Ausbau kirchlicher Dienststellen, Diözesanversammlung um das Jahr 2000, Einrichten von fünf Pastoralregionen, Zusammenführung der 274 Pfarreien in 57 Pfarrverbände) und in der Beziehung zu Gesellschaft und Staat (zwei neue Konventionen 1997/98 über die Besoldung der „ministres du culte“ und den Religionsunterricht in der Primärschule), wobei gerade letztere Errungenschaften durch neuerliche Entwicklungen in Frage gestellt sind.
Erzbischof Franck verbringt seine Pension in Limpertsberg, unterhält gute Kontakte zu seinen früheren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und pflegt, wie eh und je, Begegnung, Dialog und Geselligkeit, seit mitte Oktober 2011 ohne die Last amtlicher Verantwortung als emeritierter Hirt der Luxemburger Kirche. Abgesehen von gelegentlichen Hilfestellungen, wenn sein bischöfliches Wirken gefragt ist, bleibt er Großprior für die luxemburgische Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem und Präsident der Kaiser-Karl-Gebetsliga für den Völkerfrieden.
Dass dies noch lange so bleiben möge, ist unser aller aufrichtiger Wunsch und unser Gebet. Auguri, Monseigneur!